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Das Reframing bleibt einer meiner absoluten Methodenlieblinge, mein erster Beitrag dazu Reframing im Zuhören liegt schon 5 Jahre zurück. Nach wie vor nutze ich dieses Werkzeug in fast jeder Phase einer Mediation. Es ist ein Werkzeug für mich, das mir hilft, in meinen Vorstellungen und Wahrnehmungen meinen Kunden gegenüber flexibel zu bleiben und weitere – hoffentlich hilfreiche - Hypothesen bilden zu können. Als Methode unterstützt es Konfliktparteien zugleich, den Konflikt aufzulösen, u.a. indem sie versuchen, die Blickrichtung zu wechseln und Geschehnisse oder Verhalten umzudeuten.

Konflikte entstehen oft dann, wenn sich Menschen so unterschiedlich verhalten, dass Verwirrung, Unklarheiten und damit Unsicherheiten entstehen. Häufig lösen wir genau solche Konflikte, indem wir „mehr vom Gleichen“ anbieten, wodurch sich der Konflikt im Zweifel nur verhärtet. Konflikten kann der Wind aus den Segeln genommen werden, wenn wir uns von den Vorstellungen „so rede ich“ oder „so bin ich“ entfernen und in der Folge anders kommunizieren.

Die Amerikanerin Virginia Satir ist bekannt für ihre Arbeit als Familientherapeutin. Sie beschreibt in einem von ihr entwickelten Kommunikationsmodell vier Kommunikationshaltungen, die – so Satir – in jeder Familie vertreten werden:

  1. Beschwichtigen
  2. Anklagen
  3. Rationalisieren und
  4. Ablenken.

Angeregt durch den Beitrag von Sascha, ob wir als Mediator*innen eine geheime Agenda verfolgen, erinnerte ich mich an einen Mediationsauftrag. Dieser hat mich nach vielen Jahren der erfahrungsbasierten Überzeugung: „Trennung ist so manches Mal die allerbeste unter den schlechten Optionen!“ noch einmal in innere Arbeit gebracht.

Kommunikation ist eine Reihe mehr oder weniger nützlicher Missverständnisse.
(Steve de Shazer)

Viele Konflikte entstehen wegen Missverständnissen in der Kommunikation. Sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich verstehen wir manchmal Aussagen anders als sie gemeint sind, und solche Missverständnisse können sich leicht zu Konflikten entwickeln. Wir hören nicht immer das, was tatsächlich gesagt wird, weil wir unterbewusst das Gesagte mit unseren eigenen Wahrnehmungen und Stimmungen vermischen. Hierdurch kann es einen ganz anderen Sinn bekommen als eigentlich gedacht, und so können neutrale oder sogar freundlich gemeinte Aussagen als provozierend, verletzend oder abwertend empfunden werden, je nach unbewusster Deutung der Empfänger.