Die Hypothese lassen wir so stehen!
Mit unserem Blog wollten wir einen Einblick geben in das, was uns als Konfliktbearbeiter:innen bewegt und beschäftigt. Wir wollen unsere persönliche Perspektive rund um unsere Arbeit und unsere Leben als Mediator:innen teilen.
Als am 5. Juli 2016 nach über einem Jahr Vorbereitung der erste Beitrag online ging, waren wir begeistert davon, überhaupt die Idee eines Blogs umgesetzt zu haben, und zugleich nervös, wie dieser Blog denn wohl „in der großen Welt“ empfangen werden würde. Zu unserer Überraschung gab es aber weder Trommelwirbel noch kritische Kommentare oder Rückmeldungen zu hören. Der Blog war einfach da.
In den ersten Jahren haben wir viel Konzeptuelles und Technisches klären müssen. Länge der Beiträge, Schriftgröße, die Ansprache (Siezen / Duzen) sind im Fluss, und wir besprechen diese immer wieder. Viele technische Details wurden immer und immer wieder geprüft und angepasst. Wie stellen wir uns vor, mit welchem Foto oder ohne? Ab wann veröffentlichen, wie oft, und vieles mehr. Das Backend hinter der sichtbaren Seite unseres Blogs wurde erforscht, Fehler gemacht, wieder korrigiert. Unendliche Male haben wir uns gegenseitig erklärt, wie das Uploaden von Fotos geht und wie das Setzen von Links.
Vor allem haben wir aber geschrieben und uns gegenseitig auf unseren mittlerweile - für uns legendären - Blogredaktionstreffen dazu ausgetauscht, uns wirklich kritisches Feedback gegeben, weil wir uns einig waren, dass das Schreiben ohne kollegiale Kritik keinen Sinn für uns macht. Zum einen dachten wir, wir werden daraus klüger; zum anderen hat es uns eine Sicherheit gegeben, dass zumindest 3 Paar Augen und 3 Köpfe sich mit dem Beitrag auseinandergesetzt haben. Nicht selten wurden die Beiträge nicht nur korrigiert, sondern ganz grundlegend umgeschrieben. Manchmal auch mehrmals.
Darüber hinaus sind mit Silke Freitag und Alexander Redlich zwei feste Autor:innen zu uns gestoßen, die den Blog nicht nur um wertvolle inhaltliche Perspektiven bereichern, sondern auch ganz maßgeblich zum Gehalt und zur Gestalt unseres Blogs beitragen. Ohne sie wäre die Schlagzahl unserer Veröffentlichungen deutlich geringer. Mit Matthias Otto konnten wir ein weiteres Vereinsmitglied überzeugen, unseren Blog als Gastautor zu bereichern.
Klären müssen wir immer wieder etwas. Zuletzt eine gendergerechte Schreibweise. Wir haben uns für die Variante mit dem „:“ entschieden und hoffen, dass sich damit wirklich alle angesprochen fühlen und die Texte für alle gut lesbar sind.
Der Blog ist gewachsen – und erwachsen geworden. Die Blogredaktion ist gereift; sie hat gewissermaßen einen eigenen Tritt gefunden. Vielleicht sogar eine Gelassenheit. Nur den Blog mit Texten zu füllen, sorgt doch immer wieder für Stress… ;-)
Die redaktionelle Arbeit ist mit Sicherheit aber das, was uns zusammenhält - und der ausschlaggebende Grund dafür, warum wir immer noch hier sind: Der persönliche und professionelle Austausch, unsere Meinungen oder Haltungen zu hinterfragen und uns gegenseitig auch mal auf unsere jeweiligen „blinden Flecken“ aufmerksam zu machen.
Habt Ihr Euch auch gestritten, fragen Sie sich vielleicht. Nun – es wird Sie nicht überraschen: Ja, haben wir. Aber wie Sie wissen, gehört das dazu. Ansonsten würden wir ja gar nicht Mediator:innen sein können!
Ob wir eine Auflösung zu unserer anfänglichen Hypothese geben möchten? Am besten lassen wir sie einfach weiter so stehen und überlassen es anderen, sich darüber zu streiten!
Die Blogredaktion: Kirsten Schroeter, Sascha Kilburg und Mette Bosse