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In einer Konfliktberatung begleite ich eine junge Mutter. Sie ist erschöpft – bei zwei kleinen Kindern und ihrer durchaus herausfordernden Berufstätigkeit kein Wunder. Sie ist jedoch auch zutiefst frustriert und resigniert: Wie in so vielen jungen Familien ist weder die Kinderbetreuung noch die Arbeit im Haushalt zwischen ihr und dem Vater der beiden Kinder gleich verteilt. Sie ist es, die nachts aufsteht, wenn irgendetwas ist, sie bleibt zu Hause, wenn eines der Kinder krank ist, der Vater war noch nie auf einem Elternabend in der Kita. So hatte sie sich das nun wirklich nicht vorgestellt. Und im Verlauf der Konfliktberatung wird deutlich: So hatte ihr Liebster sich das ebenso wenig vorgestellt. Sie hatten wie so viele werdende Eltern das Bild von gleichberechtigter Elternschaft.
In der vergangenen Woche gab es – mitten in einem Auftrag – einen dieser Momente, in denen ich mir beim Sprechen zuhörte und selbst etwas stutzte über das, was ich da ganz selbstverständlich und gelassen formulierte: „Es gibt bei meiner Arbeit ganz häufig Situationen, in denen ich über etwas spreche, von dem ich nichts verstehe.“
Rollenvielfalt und Rollenklarheit interner Mediatorinnen oder: Wie viele Hüte passen auf einen Kopf?
Mediationsaus- und weiterbildungen sprießen aus dem Boden. Im Jahr 2013 hat die Stiftung Warentest einen (durchaus umstrittenen) Vergleich von 145 solcher Weiterbildungen vorgenommen – und das war nur ein Teil des bundesdeutschen Angebots in diesem Feld. Nach wie vor interessieren sich viele Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen und mit diversen Hintergründen für das Erlernen des Mediationsverfahrens und der Rolle als Mediatorin.