So weit, so gut. Eine Mediation ist hier für mich gut vorstellbar. Als ich im weiteren Verlauf Frau Seibel, die Arzthelferin, bitte, mit ihren Vorgesetzten zu sprechen und zu fragen, ob sie zu einer Mediation bereit wären, verneint sie dieses. Deswegen würde sie ja gerade mich anfragen.
Mediation als Verfahren unterstützt die Konfliktparteien, ihre Konflikte selbstverantwortlich zu lösen. Oder anders ausgedrückt: Keine Konfliktlösung ohne die Bereitschaft und das Bemühen der Konfliktparteien. In der Auftragsklärung wird diese Grundhaltung zuweilen auf die Probe gestellt. Ich möchte die Vorgesetzten weder überreden an der Mediation teilzunehmen (schließlich habe ich als Selbständiger auch ein eigenes Interesse an Aufträgen), noch will ich die Hierarchie übergehen und mich zu Beginn in die internen Konflikte verwickeln lassen: "Wer darf hier eigentlich wem sagen, wann und wie ein Konflikt geklärt werden soll/muss?"
Also heißt meine Antwort auch in diesem Falle: "Das müssen Sie und Ihre Kolleginnen Ihren Chefs schon selbst vorschlagen." Es ist zugleich ein erster kleiner Schritt der Beteiligten, die Lösung des Konflikts selbst anzugehen.